Berühren und berührt werden

Mein Arbeitsstil als Bildhauerin ist tief in der Natur verwurzelt. Wenn ich im Wald sitze, die klare Luft einatme und den Rhythmus des Lebens um mich herum spüre, finde ich den Raum, den ich brauche, um meine Gedanken zu ordnen. Die Stille, das Rascheln der Blätter, das sanfte Licht, das durch die Bäume fällt – all das sind meine Begleiter auf dem Weg zu neuen Ideen. In diesen Momenten fühle ich die Essenz des Seins, die sich für mich in der Einfachheit offenbart.
Natur und Zeit sind meine unersetzlichen Quellen der Inspiration. Ohne sie wäre es mir nicht möglich, meine künstlerischen Visionen in die dritte Dimension zu übersetzen. Mein künstlerisches Geschick formt dann das, was in mir gewachsen ist – eine Idee, ein Gefühl, das durch den Dialog mit dem Material zu einer greifbaren Form wird. Meine Skulpturen sind keine starren Objekte, sondern Ausdruck des Lebendigen. Ich lade dich ein, sie zu berühren, ihre Struktur zu fühlen und dadurch eine tiefere Verbindung zu ihnen und zu dir selbst aufzubauen.
Für mich liegt in der Berührung die ursprünglichste Form der Kommunikation. Indem du meine Skulpturen nicht nur betrachtest, sondern auch mit den Händen erforschst, betrittst du eine weitere Ebene des Verstehens. Es ist ein taktil-sinnliches Erlebnis, das eine besondere Intimität schafft. Du spürst die Formen, die Oberflächen, die Übergänge, und so wird Kunst zu etwas, das du nicht nur siehst, sondern auch fühlst.
Diese Verbindung von Natur, Zeit und dem handwerklichen Prozess ist der Kern meiner Arbeit. Sie ist die Brücke zwischen der inneren Welt der Inspiration und der äußeren, greifbaren Form. Die Berührung ist dabei das Tor zu einem tieferen, menschlichen Erleben meiner Kunst – und vielleicht auch des Lebens selbst.